Ein Spielfilm des britischen Regisseurs Sam Mendes. US- Marines ziehen 1991 euphorisch in den Irak-Krieg. Sie wollen aus innerster Überzeugung ihr Vaterland und die freiheitlichen Grundsätze Amerikas in einem diktatorisch regierten Land verteidigen. Im „second Platoon“ treffen verschiedene Charaktere aufeinander, Mexikaner, schwarze und weiße Amerikaner. Sie alle streben nach dem Ruhm, ihrem Vaterland Amerika die Ehre erweisen zu dürfen.Es handelt sich hier nicht um einen Film, der die schönen Seiten der Armee zeigt. Hier prallen nicht nur Welten aufeinander, es zeigt das pulsieren der Herzen.
Es ist im Grunde vollkommen egal woher Soldaten kommen, aus Amerika, aus England, Frankreich oder aus Deutschland. Alle durchlaufen eine harte Ausbildung, mit Hoffnung und Aussicht auch eingesetzt zu werden. Das bedeutet einen realen Kampfeinsatz zu durchleben. Ein soldatisches Sprichwort besagt: Die längste Zeit des Lebens, wartet der Soldat vergebens! Auch im Film wird deutlich, wie hart trainierte Soldaten dem Tod entgegen fiebern. Aber was spielt sich im Hintergrund ab? Beziehungen enden, die mit Beginn der soldatischen Laufbahn noch vollkommen intakt zu sein schienen. Wie sieht es neben dem Drang nach Geltung in den Köpfen und Herzen der Soldaten aus? Niemand scheint tatsächlich davon Notiz zu nehmen, denn die Uhr tickt im Heimatland ganz normal weiter.
Frauen, Freundinnen, Ehefrauen warten und hoffen zu Hause auf baldige Rückkehr der Partner und leben ihren eigenen Alltag. Sie wissen nicht was es bedeutet, seinen Mann zu stehen, umgekehrt ist es ebenso. Viele Partnerschaften lösen sich auf, vor dem Einsatz, während, oder auch danach. Innerhalb der Bundeswehr gab es genau aus diesem Grund zahllose Suizide, versuchte und auch vollzogene. Niemand spricht von ihnen, niemand weiß von ihnen! Kameraden die ihnen nahe standen konnten es nicht verhindern, am Ende blieb nur das Unbegreifliche, der Tod. Nicht nur Amerika, England und die Niederlande haben auf diese Weise Soldaten und Staatsbürger verloren, auch in Deutschland gibt es eine hohe Zahl der sich selbst getöteten Soldaten. Wer es nicht „geschafft“ hat, dem blieb zuweilen der Ausweg in eine psychiatrische Behandlung, um mit den Auswirkungen eines dieser „Auslandseinsätze“ fertig zu werden.
„Jarhead“ ist ein Film, der wach rütteln soll, der zum Nachdenken anregt. „Si vis pacem para belleum“ sagte vor rund 4.000 Jahren ein griechischer Gelehrter und meinte damit: Wer den Frieden will, der muss sich zum Kampfe rüsten“! Aber ist ein Kampf um Rohstoffe gerechtfertigt, dass sich der Bruder, der Ehemann, der Freund mental in andere Sphären begibt? Armeen sind ein notwendiges Übel, um die freiheitlichen Grundrechte eines jeden Landes zu verteidigen, aber mögen die Söhne und Väter niemals vergessen, dass hinter jedem Mann auch eine Mutter, Schwester, oder Partnerin steht. (eh)