Es ist unbeschreiblich, was mir als Europäer durch den Kopf geht, wenn ich beschreiben soll, warum ich mich als Journalist viel lieber in den arabischen Gefilden herumtreibe. „Die Geschichten liegen auf der Straße“, habe ich in meinem Studium meinen Professor reden hören und ja, ich kann mit dem Lokaljournalismus nichts anfangen. Mich haben schon immer die Geschichten anderer Völker interessiert, was sie bewegt, wie sie fühlen und warum sie so sehr für ihren Glauben kämpfen. Was bedeutet es heute, in einer Welt aus Kommerz und Konsum, noch einen Glauben zu haben? Ich werde auch oft gefragt, warum mich die arabische Kultur so fasziniert und noch nie konnte ich gezielt darauf antworten. Im nachfolgenden Video entscheiden nicht nur die Bilder, die ich bei meiner vergangenen Reise im Nordirak gemacht habe, vielmehr ist die Musik die Antwort auf die Fragen. Emotionen, Klang, Gefühl, Sehnsucht und nicht zuletzt die Traditionen sind die Faktoren, die mich immer wieder aufs neue in ihren Bann ziehen.
Noch vor zwei Jahren sprach niemand im Nahost-Konflikt über den Norden des Irak, heute wird zaghaft darüber diskutiert, wie man den Syrern und den verfolgten Kurden gleichermaßen helfen kann. In diesem Zusammenhang steht nicht nur die Türkei in der Kritik, sondern die internationale Gemeinschaft. Sie hat es von Beginn der Revolution in Syrien an versäumt, sich aktiv zu etablieren. Ich habe in diesem Zusammenhang schon mehrfach berichtet und analysiert und möchte jetzt im Schwerpunkt nicht darauf eingehen. Im nachfolgenden Video soll es um die Bilder und um die Musik gehen und um die Solidarität der Menschen, die nicht über Asylpolitik und Integration diskutieren, denn Menschen die auf der Flucht sind, auf der Suche nach dem Überleben, denen ist es sekundär, ob Länder Grenzen haben – es geht hier um Leben und Tod.