Die geplante UN-Resolution gegen den syrischen Machthaber Assad verlief erneut mit einem Veto Russlands und China erfolglos ab. Dem Wunsch Russlands, die erste Fassung der Resolution zu enthärten führte auch diesmal zu keinem Erfolg.
Fadenscheinige Begründungen erzeugten weltweit einen Aufschrei und in vielen Ländern gingen die Menschen auf die Straßen und demonstrierten gegen das Verhalten der zwei mächtigen Staaten. Aber nicht nur in Australiens Hauptstadt Sydney wurde demonstriert, auch in Beirut gingen die Menschen auf die Straßen und verbrannten russische und chinesische Flaggen. Vor allem in den Nachbarländern Syriens leben Angehörige im Exil und müssen ohnmächtig zusehen, wie ihre Landsleute und Familien unter der Willkür des Diktators Assad leiden müssen.
Auch der Führer der radikal islamischen Hamas zog sich als Bündnispartner Syriens zurück, um nicht zukünftig ins Kreuzfeuer internationaler Kritik zu gelangen. Derzeit bleibt noch das Verhalten der Hisbollah zu beobachten, die mit Truppen nach Syrien gezogen ist, um Assads Truppen im Kampf gegen die Oppositionellen zu unterstützen.
Ich hoffe bei meiner bevorstehenden Reise in den Libanon nicht nur Beobachtungen machen zu können, sondern vielmehr die Stimmung in der Bevölkerung einzufangen. Was empfinden die Menschen, die Angehörige im Nachbarland haben und befürchten müssen, dass sie durch die Gewalt im Land zu Schaden kommen? Wie groß ist die Bereitschaft der libanesischen Bevölkerung, die bis heute unter dem Einfluss Syriens stehen, sich gegen das Regime von Assad zu wenden? (eh)