Der Konflikt in Libanons Nachbarland Syrien spitzt sich immer mehr zu und inzwischen hat es auch schon in Grenznähe, sowie 10Km in den Libanon hinein Luftangriffe der syrischen Luftwaffe gegeben. Immer mehr Syrer treibt es daher aus dem Land hinaus und natürlich auch in den Libanon. Inzwischen sind durch den UNHCR mehr als 80.000 Flüchtlinge im Land registriert und es werden stetig mehr.
Vor allem in den Bergregionen des Nordens um die Ortschaften Halba, Berbara und Aandqet , in unmittelbarer Grenznähe werden immer mehr Camps aufgebaut. Das libanesische Militär kontrolliert diese Region sehr aufmerksam und Fremde werden an den Straßensperren und Checkpoint genauestens kontrolliert. So auch ich gestern Nachmittag, als ich mit meinem Fahrer versucht habe, die letzte Kontrollstelle zu passieren. Die Pässe werden abgenommen und man wartet auf das, was in Folge geschehen wird. Zunächst sah es gut für mich aus, doch dann wendete sich das Blatt und wir wurden aufgefordert, in Richtung Tripoli ein Gouvernement aufzusuchen. 15 Kilometer im Libanon sind hier allerdings von der Fahrzeit und vom Umfang mit circa 30 Kilometer auf bundesdeutschen Straßen zu vergleichen.
Dort angekommen erklärte uns der Verantwortliche in kurzen und knappen Sätzen, dass die Genehmigung aus Beirut kommen muss, die er dann zusätzlich kontrollieren und zusätzlich genehmigen wird. Der Tag war also wieder einmal gelaufen, 300$ und einen Tag Mühe umsonst. Der heutige Tag sollte verheißungsvoller sein, als der vergangene und mit kollegialer Unterstützung ging es in den Morgenstunden in das Beiruter Ministerium für Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Fehlanzeige! Da mir in der Kürze eine deutsche redaktionelle Bestätigung fehlt, können alle weiteren Antragswege ausgeschlossen werden. Auch in den Tagen zuvor waren nicht unbedingt mit Erfolg gesegnet. Es haben immer wieder Kontakte abgesagt, oder sich nicht mehr gemeldet. Hierbei muss man aber auch wissen und verstehen, dass durch den Konflikt, auch in Tripoli, zwischen Sunniten und Alawiten eine Reise für Sunniten aus Angst vor Repressalien fast ausgeschlossen ist. Aufgeben gilt jedoch nicht und auch der letzte Tag hier muss und wird genutzt werden.