Silvesternacht 2010 in Hamburg. Im Bereich St.Pauli und den Landungsbrücken haben bis zu 50.000 Hamburger und Gäste der Stadt den Jahreswechsel friedlich gefeiert. Die Hamburger Polizei verzeichnete in der Neujahrsnacht 2010 weniger Einsätze als in den Vorjahren. In der Zeit von 22:00 Uhr bis 00:30 Uhr versammelten sich in der Feldstraße rund 150 Teilnehmer zu einem Aufzug mit dem Tenor „Für eine Welt ohne Knäste“. Die Teilnehmer begaben sich nach einer Anfangskundgebung auf den vereinbarten Marschweg zum Holstenglacis. Der Aufzug verlief friedlich und endete mit einer Schlusskundgebung bei den Kirchhöfen. An den St.Pauli Landungsbrücken versammelten sich rund 15.000 Menschen zum Silvesterfeuerwerk und die Veranstaltung verlief ebenfalls sehr friedlich. Anschließend feierten rund 40.000 Personen den Neujahrswechsel im Vergnügungsviertel St.Pauli in den verschiedenen Bars und Clubs. In der Neujahrsnacht kam es, verteilt über das gesamte Stadtgebiet, zu mehreren erheblichen Sachbeschädigungen durch Pyrotechnik an Fahrzeugen, Telefonzellen, Zigarettenautomaten und Briefkästen. Dabei konnten in HH-Rahlstedt fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 18 und 23 Jahren vorläufig festgenommen werden. Ihnen wird vorgeworfen, in der Bargteheider Straße einen Zigarettenautomaten durch pyrotechnische Hilfe gesprengt zu haben. Allerdings hab es auch nennenswerte Vorkommnisse in der Silvesternacht. Dazu meldete die Polizeidirektion vier besonders schwere Vorfälle.
Fall 1
In der Silvesternacht gegen 00:30 Uhr erlitt eine 24-jährige Geschädigte in der Helgoländer Allee, HH-St.Pauli, eine Schussverletzung in der Schulter. Sie meldete sich bei den vor Ort eingesetzten Polizeibeamten der David Wache, die umgehend einen Rettungswagen anforderten. Im Krankenhaus stellten die Ärzte eine oberflächliche Schussverletzung fest und entfernten ein Projektil Kaliber 9 mm. Dieses wurde sichergestellt, ein Strafverfahren eingeleitet. Die Geschädigte verblieb zur weiteren Beobachtung im Krankenhaus. Aufgrund der Spurenlage ist nicht davon auszugehen, dass der Schuss gezielt auf die junge Frau abgegeben wurde. Hinweise auf den Schützen nimmt das LKA unter Rufnr. 040-4286-56789 entgegen.
Fall 2
Am Neujahrsmorgen gegen 01:20 Uhr kam es in HH-Steilshoop, Schreyerring, zu einem versuchten Tötungsdelikt. Zwei Personengruppen trafen hier im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses aufeinander und gerieten aus bislang unbekannten Gründen in eine Auseinandersetzung. Dabei stach ein noch unbekannter Täter mehrmals auf einen 24-jährigen Mann ein. Das Opfer musste mit lebensbedrohlichen Oberkörperverletzungen in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Sein Zustand hat sich inzwischen stabilisiert. Der 24-Jährige ist außer Lebensgefahr. Mehrere Tatverdächtige konnten vorläufig festgenommen werden. Hinsichtlich des versuchten Tötungsdeliktes konnte der Tatverdacht gegen sie jedoch nicht erhärtet werden. Sie wurden nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen und zahlreiche Spuren sichergestellt. Der Tatortbereich ist videoüberwacht. Die Aufnahmen werden derzeit ausgewertet. Hinweise werden im LKA unter der Rufnummer 040-4286-56789 entgegen genommen.
Fall 3
Ebenfalls am Neujahrsmorgen um 01:30 Uhr wurde im Bahnhof Veddel ein 42-jähriger Mann von unbekannten Tätern niedergeschlagen und getreten. Der Geschädigte erlitt nach Auskunft der behandelnden Krankenhausärzte eine Schädelprellung und Hautabschürfungen. Er schwebt nicht in Lebensgefahr. Die Ermittlungen führt die Bundespolizei durch und bittet auch in diesem geschilderten Fall um Hilfe bei der Identifikation der Täter.
Fall 4
Am 01.01.2011 gegen 02:20 Uhr wurde die Polizei in die Luruper Chaussee 30, HH-Bahrenfeld, zu einer angeblichen Schlägerei gerufen. Die Beamten hatten jedoch vor Ort keine Feststellungen machen können. Drei verdächtige Personen, die sich offenbar vor den Beamten verstecken wollten, wurden überprüft. Da aber kein Hinweis auf eine Straftat vorlag, wurden sie nach Personalienfeststellung vor Ort entlassen. Eine halbe Stunde später meldete eine Anruferin, dass an der Einmündung Albert-Einstein-Ring/Max-Born-Straße eine bewusstlose männliche Person liegt. Der 26-Jährige wies Kopfverletzungen auf und wurde mit einem Notarzt in ein Krankenhaus transportiert. Nach Auskunft der Ärzte erlitt der Geschädigte ein Schädelhirntrauma, eine Fraktur des Nasenbeins und Hämatome am Körper. Die Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich. Aufgrund der Angaben der unbekannten Anruferin kommt sie als Tatzeugin in Betracht und wird aufgefordert, sich bei der Polizei zu melden. Zwei der drei überprüften Personen konnten später vorläufig festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt werden. Sie stehen nunmehr im Verdacht, tatbeteiligt gewesen zu sein. Sie machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und die Ermittlungen werden in diesem Fall durch den Kriminaldauerdienst durchgeführt. Hinweise unter Tel. 040-4286-56789. (eh)
Quelle: Pressestelle der Polizei Hamburg