Jetzt ist es so weit- es wird ernsthaft darüber nachgedacht, die Bundeswehr im Konflikt im Nahen Osten einzusetzen. Als NATO- Bündnispartner bittet die Türkei um Unterstützung und die Bundesregierung prüft die Rechtslage für einen bevorstehenden Einsatz. Die Bündnisverpflichtung wiegt wieder einmal schwer und eine Zusage kann inzwischen nicht mehr ausgeschlossen werden. Jedoch sollte in dieser Situation über das Bündnis hinweg gedacht und geblickt werden, denn der Konflikt in Syrien ist weitaus mehr als ein entarteter Bürgerkrieg. Omid Nouripour von den Grünen im Bundestag äußert seine Bedenken:
Ich kann nur davor warnen, dass Deutschland und die NATO sich ohne Völkerrechtsgrundlage militärisch in den Syrien-Konflikt hineinziehen lassen. Der Einsatz von Hunderten deutschen Soldaten mit ‚Patriot‘-Raketen würde uns in der jetzigen Situation auf eine sehr glatte Rutschbahn zu einem Syrien-Einsatz selbst führen.
Aber schon am 07. November 2012 wurde bekannt, dass die Türkei mit der NATO über eine Unterstützung verhandelt hat. Die Bundeswehr gehört noch zu den wenigen Ländern, die über das Patriot- System verfügt und kommt daher in die nähere Auswahl. Angesichts der Kämpfe in Syrien wollen die USA und die Türkei laut einem Zeitungsbericht eine Flugverbotszone im Norden Syriens durchsetzen. Die Flugabwehrraketen sollen an der türkisch-syrischen Grenze stationiert werden, berichtete dazu die türkische Zeitung „Milliyet“.
Inzwischen befindet sich die Bundeswehr in 12 Auslandseinsätzen bzw. Missionen und ein weiterer Einsatz würde nicht nur zusätzliche Kosten im Haushaltsplan bedeuten. Die Folgen und Tragweite es Konfliktes kann bislang nicht eingeschätzt werden, zumal jetzt auch Israel einen Krieg gegen Gaza führt. Der gesamte Nahe Osten steht kurz davor, aus dem Gleichgewicht zu geraten. Daher sollte zwingend auf Stabilität geachtet werden und außenpolitisch eine Lösung gesucht werden.