Kommentar- RTL sorgt sich nicht um das Leid der australischen Bevölkerung! Der Privatsender RTL wird ab dem 14. Januar 2011 erneut ihre Reality-Show „Ich bin ein Star- holt mich hier raus!“ ausstrahlen. Die bereits fünfte Staffel wird sicherlich erneut viele Menschen vor die Bildschirme locken, denn was lässt besser die Einschaltquoten erhöhen, als die persönlichen Qualen anderer Menschen. Derzeit handelt es sich um den Ort in der Nähe von Dungay, New South Wales (betrachter.de) liegt nur 700 km von der Stadt Rockhampton entfernt. Diese Stadt ist seit Weihnachten 2010 in den Schlagzeilen der Welt, da starke Regenfälle die Umgebung überflutet haben, die so groß ist wie Deutschland und Frankreich zusammen. 10.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und in Turnhallen und Notunterkünften den Jahreswechsel verbringen. Sollte RTL nicht ein bisschen Menschlichkeit zeigen?? In den Nachrichten „Punkt 12“ (4.1.2011) weist die Moderatorin kurz darauf hin, „ob denn die Promis jetzt baden gehen?“. So eine naturgemachte Katastrophe mit Unterhaltung gleichzustellen ist einfach stillos und egoistisch. Anstatt Stars in ein Erdloch im australischen Urwald zu schmeissen, könnte, oder sollte der Sender sogar, ein Spendenkonto einrichten, denn diese Menschen benötigen Hilfe. Die Fernsehanstalt hatte bei der großen Flut 2004 in Südostasien sofort ein entsprechendes Konto eröffnet, ebenso 2009 für die Erdbebenopfer in Haiti. Jedoch scheint in Australien das Unglück so fern, es sind keine wirklichen „Schicksale“ bekannt geworden. Geht es darum, das Leid der Bevölkerung zu zeigen und sich nicht mal zu fragen, „was können wir tun?“. Als RTL „Punkt 12“ darüber berichtete, dass durch diese enormen Wassermassen giftige Schlangen in die Häuser gelangen könnten. Auch bei diesem Beispiel scheint das Unglück so weit entfernt. Sollte der Sender mit seinen Promis nicht Solidarität und Sonja Zietlow und Dirk Bach mit den Prominenten Hilfe und Unterstützung zeigen, anstatt ausgerechnet jetzt diese ohnehin abwegige Reality-Show veranstalten? Hilfe statt Show wäre jetzt der wohl bessere Weg und die Rezipienten aufgefordert ihre Gier nach solchen Shows überdenken. (me)